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Highlightroute Mommniederung

Route von Mehrum durch die stille, von Kopfbäumen, Grünland und Hecken geprägte Mommniederung zum Deichdorf Götterswickerhamm.

Wegbeschreibung barrierearme Route Voerde-Mommniederung

Barriereinfos
Breite/Belag Straßen 3-4m breit, Waldweg und Deich-Radwege (bei Rückfahrt über Deich) ca. 1-2m breit. Straßen asphaltiert, ca. 70m Waldweg auf Erdboden, Deichradweg mit Sandbelag. Fahroberfläche größtenteils gut
Stufen/Schwellen über 3 cm Höhe nein
Schranken, Gatter/Gitterroste nein, außer bei Rückfahrt über den Deich nach Mehrum (dort insgesamt 4 Roste)
Deutliche Wegebegrenzung (Kante/anderer Belag) ja, außer bei kurzem Wegstück durch den Wald in Götterswickerhamm
Steigung größtenteils eben, Auf- und Abstieg auf Deich ggf. ein paar Meter
Neigung nein
Sicherheit (Straßenverkehr) Größtenteils wenig befahrene Straßen, auf dem Deich reiner Fuß- und Radweg
Sitzmöglichkeit (Bank) 5 in regelmäßigen Abständen, ggf. 3 weitere auf Deich
Toilette in der Nähe Restaurant Namaste, Friedrich-Wilhelm-Straße 4, Spellen
Toilette rollstuhlbefahrbar (ggf. Euro Schließsystem) in der Nähe Restaurant Namaste, Friedrich-Wilhelm-Straße 4, Spellen
ÖPNV Haltestelle in der Nähe Storchennest (Götterswickerhamm), Hofacker (Mehrum)
Entfernung/Frequenz der Busse Buslinie 81, wochentags; außerhalb der Hauptverkehrzeiten z.T. als Rufbus, dann bitte 30 min vorher anmelden unter 02841-8822444
Parkplatz in der Nähe  (ggf. Behindertenparkplatz) Vor Deich bei Mehrum, auf Deich in Götterswickerhamm
Schutzhütte/Unterstand keine bekannt
Nächster Gastropunkt barrierefrei (Zugänglichkeit, Toiletten, etc.) Restaurant Namaste, Friedrich-Wilhelm-Straße 4, Spellen
Gesamturteil Barrierefreiheit gut

 

Die Route führt durch die malerische Mommniederung von Mehrum nach Götterswickerhamm. Von dort aus kann der Kreis nach Mehrum entweder über den Rheindeich oder mit dem Bus entlang der parallel laufenden Hauptstraße geschlossen werden.

Die Route beginnt an der T-Kreuzung Schloßstraße/Schulstraße in Mehrum, nahe der Bushaltestelle „Hofacker“. Von hier aus fährt man ein kurzes Stück Radweg entlang der Schulstraße in Richtung Spellen und überquert sie dann (Vorsicht, Autoverkehr!), um rechts in die Straße „In der Abtsmiers“ einzufahren.

Hier beginnt die lange, ruhige Fahrt auf wenig befahrener Straße durch die Mommniederung, einen Teil des Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein. Knapp 200m weiter erfährt man bei einem Hörerlebnis von der Größe und Bedeutung dieses Schutzgebietes. Dort macht die Straße eine Biegung nach links, vollzieht dann aber über die nächsten rund 7 km, parallel zum nahe gelegenen Mommbach, eine ganz sanfte, manchmal kurz unterbrochene Rechtskurve, insgesamt um fast 180°. Dabei ist sie auf weiter Strecke von Kopfbäumen, Pappeln und Hecken flankiert, die als lebender Wall die Sicht nach vorne oft auf ein paar Steinwürfe begrenzen. Das gibt ihr eine reizende Rätselhaftigkeit, die sich auch in der sie umgebenden Niederung wiederfindet: Die durch Hecken gekammerte Landschaft ist vom Boden aus nicht zu überblicken. Hinter jeder Hecke und Biegung wartet eine neue Perspektive. Der wenige Verkehr kündigt sich somit auch recht spät an. Daher sollte man beim Genuss noch etwas Aufmerksamkeit bewahren.

Nach knapp 1,5 km erreicht man eine Kreuzung mit der Götterswicker Straße. Ehe man diese vorsichtig überquert, möchte aber ein zweites Hörerlebnis vernommen sein: Es gibt weit und breit kaum einen besseren Ort, um etwas über Kopfbäume zu lernen und so kann man sich hier über ihre Kulturgeschichte, ihre Gefährdung und ihre Bedeutung als Lebensraum für Höhlenbrüter und Käfer bilden.

Kurz hinter der Kreuzung bietet eine erste Sitzbank in schattiger Lage die Gelegenheit zum Verschnaufen. Gut einen halben Kilometer später gelangt man an eine zweite Kreuzung mit der Straße Hükelenbrink (links) bzw. Krummackerweg (rechts). Jenseits davon läuft die Route auf der Straße „In den Schlägen“ weiter.

Nach einem weiteren guten halben Kilometer wartet der nächste POI: Tief in der Mommniederung kann man sich hier über ihre Ursprünge als alten Rheinarm, ihren Wert für den Naturschutz und ihre Symbolkraft als „lebendes Fossil“ alter Niederrhein-Landwirtschaft bilden. Die nächste Sitzbank steht auch nicht weit entfernt und weniger als einen Kilometer weiter findet sich wieder eine. Hier hat man etwa die Hälfte der Strecke nach Götterswickerhamm hinter sich.

Nach ca. 500m Metern mündet die Straße in einer Y-Kreuzung mit mittiger Verkehrsinsel in die Lübdingstraße. Hier biegt man in deren linken Zweig ab (Achtung, Verkehr von rechts möglich!) und sieht bald rechterhand einen alten Warftenhof liegen, der von einer Obstwiese umgeben ist. An dieser Stelle kann einem dritten Hörerlebnis gelauscht werden, das in ulkiger Aufbereitung vom versteckten Leben des Steinkauzes erzählt, für den unsere Obstwiesen so wichtig sind. Man hat den Ortsrand des alten Warftendorfes Löhnen erreicht.

Nun geht es weiter in Richtung Götterswickerhamm. Einen guten halben Kilometer weiter ist wieder Vorsicht geboten, wenn man auf die Kreuzung mit der Straße „Rügerstraße“/“Breiter Deich“ trifft, die Voerde und Löhnen verbindet. Hier findet sich auch eine nächste Sitzbank. Jenseits der Kreuzung setzt sich die Reise auf der Straße „Oberer Hilding“ fort, aus dem man nach ca. 300 m nach links auf die Zwillingsstraße „Unterer Hilding“ abbiegt. Hier blickt man schon auf Götterswickerhamm, dessen erste Häuser man nach weiteren 500 bis 600m erreicht.

Im alten Deichdorf Götterswickerhamm erwarten den Besucher mehrere spannende und entspannende Orte: Zunächst gibt es rechts am Unteren Hilding einen Spielplatz (natürlich mit Sitzgelegenheiten) als Belohnung für geduldig mitgefahrene Kinder und spielfreudige Erwachsene. Im stillen Kontrast steht daneben die alte Gerichtslinde des Dorfes, deren ernstere Geschichte in einem weiteren POI-Text zusammengefasst ist.

Unmittelbar danach biegt man nach rechts in die „Mosterstege“ ab. Wen der Hunger quält, der kann stattdessen einen Abstecher zum nahen Ende des Unteren Hildings unternehmen, wo mit dem Restaurant „Zur Arche“ eine Möglichkeit der Einkehr liegt.

Die Mosterstege führt nach 200m zum Oberen Hilding zurück. Hat man diesen erreicht (auf Verkehr von rechts achten!), geht es nach links 200m weiter bis hin zu einem kleinen Kreisverkehr. Die Tour setzt sich auf der ersten Ausfahrt „Löhnener Kirchweg“ fort. Als Alternative für Hungrige führt die dritte Ausfahrt auf der Dammstraße nach wenigen Metern direkt vor die Tür des Restaurants „Rheinwacht“. Auch der Appetit des e-Bikes kann an der dortigen Ladestation gestillt werden.

Auf der Löhnener Straße geht es wiederum 200m weiter, bis nach ca. sieben Häusern links der Himmbruchweg abbiegt. Diesem folgt man, bis nochmal nach 200m links in die Straße „Kortenacker“ einbiegt. Nach 70m biegt man rechts ab und folgt der Straße (immer noch „Kortenacker“) knapp 150m bis zum Ende. Hier biegt die Route um 90° nach links ab und läuft auf einem Waldweg weiter, dessen Grenzen etwas unscharf sind. Bei schlechten Wetter muss hier mit Matsch gerechnet werden.

Nach ca. 70m erreicht man recht unverhofft den Rand der Haupstraße „Dammstraße“. Da man für vorbeifahrende Autos leicht zu übersehen ist, sollte man hier besonders aufmerksam sein, ehe man sie überquert. Auf der anderen Seite ist ein Parkplatz und die Haltestelle „Storchennest“, von der Busse zum Anfangspunkt der Route (Haltestelle „Hofacker“ in Mehrum) fahren. Für Fußgänger ist diese Abkürzung eventuell attraktiv, da man bis hierher bereits 8 km hinter sich hat. Wir weisen darauf hin, dass uns keine Informationen zur Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern im Bus vorliegen.

Kreisschluss zur barrierearmen Route Voerde-Mommniederung

Wer stattdessen die Rundreise aus eigener Kraft beenden möchte, verlässt den Parkplatz über einen neben einem Viehrost liegenden Engpass (für manche Rollstühle eventuell zu schmal!) und gelangt auf den Rheindeich, von dem sich aus erhöhter Warte ein Weitblick über Deutschlands größten Fluss genießen lässt. Doch auch ein Hinweis auf dessen Gefahren liegt ganz nahe: Ein viertes Hörerlebnis berichtet über das inzwischen abgerissene Leichenhäuschen, in dem einst die in der Flusskurve angeschwemmten Toten bis zur Bestattung aufbewahrt wurden, ehe es in späteren Jahren eine ganz andere Rolle als beliebter Pärchentreffpunkt entfaltete. 300m weiter steht ein zugehöriger Gedenktsein, an dem zwei Sitzbänke zur Rast einladen.

Über den Rheindeich geht es weiter in Richtung Mehrum. Hier ist außer Fußgängern und Radfahrern kein Verkehr zu befürchten und der Blick über die Landschaft kann fast ungestört genossen werden. Nach 600m, etwa auf der halben Strecke nach Mehrum, muss ein weiterer Viehrost überquert werden. Bei den ersten Häusern von Mehrum senkt sich der Weg kurz um 1 bis 2m auf das Niveau einer alten NATO-Rampe und steigt dann wieder auf die Ursprungshöhe an. 300m weiter stehen wieder 2 Sitzbänke.

Nun entfernt sich der Deich vom Rhein und man blickt nach links auf einen Großen Kolk hinunter, der mit dem Rhein verbunden ist und teil des Rheinvorlandes zwischen Mehrum und Emmelsum ist. Nach ca. 400m wollen zwei letzte Viehroste überquert werden. Ca. 600m später biegt man recht ab und verlässt mit einem Gefälle von mehreren Metern den Deich und die Aussicht, die er beitet. Hier steht auch eine letzte Sitzgelegenheit. Auf dem Weg zum unten liegenden Parkplatz muss man noch einen weiteren Engpass durchqueren.

Die Route biegt nun rechts ab und macht dann, der Straße folgend eine Biegung nach links. Von dort läuft sie geradeaus nach Mehrum hinein, bis sie die Schulstraße und damit den Anfangspunkt erreicht. Auf dem Weg dorthin erzählt uns ein letzter POI am „Rhynumschen Weg“ von den früheren Verlagerungen des Rheins und von vergessenen Orten wie Rhynum, die diesen zum Opfer fielen.

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