Saatkrähen

Saatkrähen gehören wie andere Krähen, Raben, aber auch Elstern und Eichelhäher, zur Familie der Rabenvögel. Trotz ihrer Stimme, die in unseren Ohren nicht unbedingt liebreizend klingt, werden sie zu den Singvögeln gezählt. Von anderen Krähenarten kann man die erwachsenen Vögel wegen ihres grauen, kahlen Schnabelansatzes leicht unterscheiden.

Saatkrähen gelten als geheimnisvoll. Aufgrund ihrer herausragenden Intelligenz wird ihnen Weisheit und sogar Gewitztheit unterstellt. Andererseits werden sie als Unglücksboten und vermeintliche Schädlinge verfolgt. Das mag an den durchdringenden Rufen und dem schwarzen Gefieder liegen oder auch daran, dass sie ausgeprägte Kulturfolger sind. Sie sind weitgehend auf vom Menschen umgewandeltes Kulturland angewiesen. Grünlandgebiete, die einen gewissen Anteil an Ackerflächen aufweisen, sind für sie besonders günstig.

Fälschlicherweise werden ihnen bedeutende landwirtschaftliche und jagdliche Schäden unterstellt. Das Nahrungsspektrum der Saatkrähe ist äußerst vielfältig. Neben der Getreidesaat stehen besonders Schädlinge wie Insekten, Schnecken und Mäuse auf ihrem Speiseplan. Deshalb steht dem tatsächlichen Schadverhalten immer ein beträchtliches Nutzverhalten durch den Verzehr von unterschiedlichen Agrar- und Forstschädlingen gegenüber. Die Nahrung wird hüpfend oder schreitend am Boden gesucht. Dabei wird der spitze Schnabel als Universalwerkzeug eingesetzt, das sowohl zum Graben und Hacken als auch zum Sondieren und Stochern dient.

Saatkrähen sind ausgesprochen sozial und mögen es gesellig. Sie brüten in Kolonien, die einige hundert Brutpaare umfassen können. Ein Saatkrähenpaar lebt monogam, bleibt also ein Leben lang zusammen. Beide Partner bauen das Nest aus Reisig und Zweigen, in das 3 - 5 Eier gelegt werden. In den hohen Pappeln z. B. am Boetzelaerer Meer, sind ihre Nester schon von weitem zu erkennen.

Wer am Niederrhein größere Mengen von Saatkrähen sieht, wird kaum vermuten, dass sie als gefährdet eingestuft werden. Doch bundesweit sind ihre Bestände stark rückläufig, denn die gezielte Verfolgung durch den Menschen hat den Vögeln stark zugesetzt.

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