Der Traum vom Ritterdasein

Die Geschichte des Grundstückes Hasenacker lässt sich bis ins 16. Jahrhundert, in die Zeit der Grafen von Kleve, verfolgen.

Und im Laufe der Geschichte bemühten sich die Bewohner von Haus Hasenacker wohl mehrmals erfolglos um die Anerkennung des Hofes als Rittergut. Ritter zu sein, hätte dem Bewohner mehr Möglichkeiten, eigene Abgaben einzuziehen, und mehr Unabhängigkeit beschert.

Wer könnte den Adligen den Wunsch verdenken, sich mit einem angemessenen Landsitz zu schmücken? Sein letzter adliger Vorbesitzer, Freiherr Adolf Carl von Palland zu Osterveen, ersetzte sogar 1779 noch das baufällige vormalige Haus Hasenacker durch ein neues. Wohl enttäuscht vom Gewinn aus dem Gutsbetrieb verkaufte er es aber schon im Jahre 1788 an den bürgerlichen Friedrich Schwartz.

Haus Hasenacker wurde in den folgenden Jahrzehnten durch Vererbung und Verkauf Wohnsitz von Bürgermeistern und Beigeordneten. Und 1876 schließlich wurde es Forsthaus, mit Dienstsitz für den Tüschenwalder Forstbeamten.

Der letzte Förster, Bernhard Artmann, nutzte Forsthaus Hasenacker bis 1966 als Dienstsitz. Bernhard Artmann engagierte sich seit den 1950er Jahren bis 1981 für die nachhaltige Anreicherung des Tüschenwaldes mit Laubbaumbeständen und eine Forstwirtschaft, die der Naturverjüngung Platz bietet - also Bäumen, deren Nachkommen aus natürlicher Saat von der Mutterpflanze aufwachsen dürfen.

Seit 1966 wird es als Jugendbildungsstätte genutzt, und seit 1974 ist sein Träger das Bildungs- und Freizeitwerk Herne e.V, der es mit den neueren Anbauten aus den 1970er und 1980er Jahren ausstattete. Der Altbau wurde 1990 unter Denkmalschutz gestellt.

Der Hasenacker grenzt an das Naturschutzgebiet „Nördlicher Tüschenwald“. Das Wasser aus dem Tüschenwald wurde schon von den Römern in das heutige Xanten geleitet. Ein Bruchstück der alten römischen Wasserleitung ist heute am Forsthaus Hasenacker zu besichtigen.

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